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14.04.2013
Ich lag im Bett und war wach. Mein Kopf rebellierte und mein Magen war flau. Ich lag still doch im Inneren drehte sich alles wie auf einer Achterbahnfahrt. Ein aufredender Tag lag hinter mir. Morgens hatte wir sie adoptiert und nun saß sie schon im Flieger über dem Atlantik. Es war ruhig im Schlafzimmer. Meine Hunde schnarchten und mein Mann Thomas saß im Bett mit dem Laptop, um sich zu beschäftigen. Wir mussten noch warten.
22:00 Uhr, der Wecker auf meinem Nachttisch blinkte mir die Ziffern rot und frech ins Gesicht. Die Minuten klickten in Zeitlupe voran. Ich dachte nach. Wie es ihr wohl ging, da unten im Frachtraum, alleine in einer Box? Sie musste ein tapferes Mädchen sein. Schon jetzt war ich stolz auf sie.
23:00 Uhr, endlich! Nun konnte ich aufstehen. Ich duschte noch mal, denn ich musste etwas tun, um nicht völlig durchzudrehen.
23:30 Uhr wir saßen im Auto auf der A7 Richtung Hannover Flughafen. Auch hier gespenstische Stille. Thomas und ich schwiegen, keiner wollte dem anderen seine Aufregung zumuten.
24:00 Uhr Ankunftshalle C Airport Langenhagen. Kaum Menschen, aber dennoch für mich viel zu viel Trubel. Zum Glück kamen da meine Freundinnen. Sonja und Konga lächelten und ihre Hunde freute sich uns zu sehen. Die beiden Profis von der Tierschutzhilfe gaben mir endlich das Gefühl der Sicherheit.
00:30 der Flug X3 2189 Tuifly Hannover-Lanzarote war gelandet.
Die Passagiere trafen langsam nach und nach am Gepäckband ein. „Schau Kirsten, sie ist da!“ Sonja nahm mich in den Arm und wies meinen Augen mit ihren Finger die Richtung. Ihre Flugpaten hatten die Box bereits auf dem Gepäckwagen gestellt. „Ich glaube, die Paten kenne ich, guck mal wie besorgt sie sich kümmern.“ Sonja konnte meine Sorge fühlen. Wieder vergingen die Minuten wie von einer Schnecke gezogen. Doch dann, die Glastüren öffneten sich und die Flugpaten schoben den Wagen mit der Flugbox behutsam durch die Absperrung. Endlich ging auf einmal alles ganz schnell. Sonja regelte die Formalitäten, wir übernahmen den Wagen, dankten den Paten mit einer Flasche Wein und knieten abseits der Menschen vor der Flugbox.
Der erste Blick. Sie war da. Jackie von Lanzarote in einem pinken Strickpulli guckte uns schläfrig, aber voller Wissen entgegen. Die kleine Hündin hatte den Flug tapferer als ich die Nacht überstanden. Ich weinte. Die Gefühle überwältigten mich.
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